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Wie Lebensmittel den Zähnen an die Substanz gehen
 
Säurehaltige Nahrungsmittel greifen die Zähne an, das ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Karies entsteht in erster Linie durch Säuren, die Bakterien im Zahnbelag vor allem aus Zucker und Stärke bilden. Die Kombination von Kohlehydrate und Zucker scheint das Karies-Risiko dabei besonders zu erhöhen.

Säure zerstört
den Zahnschmelz
 
In der Zahnmedizin wird zwischen kariösen und nichtkariösen Defekten an der Zahnsubstanz unterschieden.

 

Die Zahnmediziner stellen immer häufiger nicht nur bei älteren Personen eine  Abnutzung der Zahnsubstanz fest, sondern zunehmend auch bei jungen Menschen. Bei den jüngeren Patienten ist die Hauptursache für Defekte an der Zahnsubstanz auf den Konsum sogenannter kariesfördernder (kariogener) Lebensmittel zurückzuführen. Mit der Wahl der richtigen Lebensmittel sowie der regelmässigen Zahnhygiene kann aber Karies vorgebeugt werden.

 

Wie entsteht Karies?

In der Mundhöhle leben Mikroorganismen (Bakterien und Fadenpilze). Durch ein Mangel an Zahnhygiene entsteht dadurch ein klebrig-zäher Belag auf den Zähnen: die Plaque. Die Plaque-Bakterien ernähren sich hauptsächlich von Kohlenhydraten – vor allem von Zucker und Stärke aus Speiseresten. Innerhalb weniger Minuten werden diese in Säure umgewandelt. Die Säure senkt in der Folge den ph-Wert an der Zahnoberfläche und schädigt den Zahnschmelz (man nennt diesen Vorgang „Demineralisierung“). In der Folge entsteht Karies, welche  zu Beginn meist nur als helle weisse Flecken auf der Zahnoberfläche wahrgenommen werden. Im späteren Verlauf kommt es zu richtigen Löchern am Zahn.

 

Kariogene Nahrungsmittel

In der Zahnmedizin werden bestimmte Nahrungsmittel als kariogen bezeichnet. Zucker ist ein typisches kariogenes Lebensmittel. Dabei kommt es nicht auf die Art des Zuckers an. Sowohl künstliche Zucker (Saccarose) als auch ''natürliche'' Zucker wie Traubenzucker, Fruktose und Milchzucker werden von den Bakterien im Zahnbelag in Säure umgewandelt. Sogenannte Zuckeraustauschstoffe (z.B. Xylit), wie sie zum Beispiel in ''zuckerfreien'' Kaugummis vorkommen, scheinen hingegen eine kariesschützende Wirkung zu haben. Studien hatten gezeigt, dass Bakterien vor allem Xylit kaum in Säure umwandeln können, weshalb xylithaltige Lebensmittel als zahnfreundlich bezeichnet werden. 

 

Ausschlaggebend für das Karies-Risiko sind die Menge und die Häufigkeit des Zuckerkonsums, sagen Experten. Bei verarbeiteten Lebensmitteln sollte deshalb auf den Zuckergehalt geachtet werden. Der Zuckerkonsum sollte den Zähnen zu liebe allgemein eingeschränkt werden. Insbesondere soll auf das zusätzliche Süssen von Speisen verzichtet werden. Dies gilt auch für natürliche Süsszusätze wie Ahornsirup, Honig etc. Im Vergleich zu Zucker schneiden diese Süssstoffe nicht besser ab bei der Kariogenität.

 

Auch die Verweildauer des Lebensmittels in der Mundhöhle (z.B. Bonbons) sowie die klebrige Konsistenz  (z.B. die der Bananen) bestimmt, wie stark kariesfördernd ein Nahrungsmittel ist.

 

Brot und Kartoffelchips galten bis heute als wenig kariogen. Forscher belegen nun anhand von ph-Messungen in der Mundhöhle, dass nach Konsum dieser Lebensmittel der ph-Abfall länger anhält als nach dem Genuss von Süssigkeiten. Die schlechtesten Werte aber ergab die Kombination von Stärke und Zucker, wie sie zum Beispiel in Müslimischungen, Kuchen und Gebäck vorkommt.

 

Wie vorbeugen?

Die Forscher empfehlen, Süssigkeiten möglichst zu meiden oder zumindest immer zusammen mit einer der drei Hauptmahlzeiten zu geniessen. Dasselbe gilt für Zucker- und stärkehaltige Nahrungsmittel. Denn: Die Aunfahme von gemischter Kost lässt den ph-Wert weniger stark abfallen, beziehungsweise die entstandene Säure wird schneller neutralisiert. So zeigte eine Studie, dass Käsekonsum nach einer zuckerhaltigen Mundspülung den ph-Wert relativ schnell neutralisiert. Der Grund: Käse fördert einerseits den Speichelfluss und ist andererseits reich an Eiweiss, Kalzium und Phosphat, was hilft die Säure zu neutralisieren. Zuckerhaltige Zwischenmahlzeiten sollten besser durch Gemüse, Nüsse oder ungesüsste Getränken ersetzt werden. Eine Studie hatte gezeigt, dass Kinder im Vorschulalter ein deutlich geringeres Karies-Risiko hatten, wenn sie als Zwischenmahlzeit vermehrt Gemüse konsumierten. 


Eine weitere Möglichkeit, den Zahnschmelz widerstandsfähiger zu machen, ist der Konsum von kalziumhaltigen Lebensmitteln. Kalzium ist zur Mineralisierung (Erhärtung) sowohl der Knochen als auch der Zähne notwendig. Kalzium findet sich unter anderem in Milchprodukten. Dabei sind Produkte, die Milchsäure- und Bifidobakterien enthalten, vorzuziehen. Diese natürlichen Bakterien verdrängen ''schlechte'' Bakterien und neutralisieren die Mundflora.  Auch grünes Gemüse (insbesondere Broccoli, Fenchel und Kohl) sowie Mineralwasser enthalten Kalzium.

 

Machen Zugaben von Fluorid zur Zahnschmelzhärtung Sinn?

Fluroide geben dem durch die Säure demineralisierten Zahnschmelz die Mineralien zurück und härten den Zahnschmelz zusätzlich. Fluoride sind im Wasser von Heilquellen, teilweise in Kaugummis oder im fluoridangereichten Speisesalz zu finden. Zusätzliche Fluroidprodukte (z.B. Zahnpasta, Gel oder Spüllösungen), sollten nur nach Absprache mit dem Zahnarzt verwendet werden, damit eine Fluor-Überdosierung vermieden wird.

 

Jeden Tag, nach jedem Essen, Zähne putzen nicht vergessen – ein alter, aber weiser Spruch, der insbesondere bei den heutigen Ernährungsformen seine Gültigkeit hat.

 

Mehr zu zahnfreundlichen Süssstoffen - Patienteninfo Nr. 1/2013


springerzahnmedizin.de, SSO

23.04.2013 - dzu


 
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